Es
ist mir heute fast ein inneres Bedürfnis von der Fortsetzung der
Schulpatenschaft zwischen Jambo
e. V. und
der Baraka Schule in Tansania zu berichten. Seit dem letzten Bericht
ist einige Zeit ins Land gegangen und einige werden sicherlich schon
gefragt haben, was ist aus diesem Projekt geworden. Als meine Freunde
vor vier Jahren von meiner Beteiligung an diesem Vorhaben
hörten, waren nicht wenige aus verschiedenen, sicherlich
berechtigten, Gründen skeptisch. Ich hatte selbst keine
schwerwiegenden Erfahrungen gesammelt, die mich davon abhielten, den
Bau des “Dinnerbuild” wie es dort genannt wird, fachlich
nicht zu betreuen. Vor
drei Jahren
war
es der erste schöne Augenblick, als ich feststellen konnte, das
trotz 7.000 km Distanz und vieler Unterschiede wir global an
einem Projekt zusammenarbeiten und sich die Konturen des
zukünftigen Gebäudes schon abzeichneten. Heute kann man es selbst
aus dieser Entfernung mit Hilfe
von google sehen
.
Das, was da so in der Sonne glänzt, ist unser Schulgebäude, besser
gesagt die Küche mit Speiseraum, das Refektorium. Im Gegensatz zu
hiesigen Praktiken wird der Kostenplan peinlichst genau eingehalten.
Von den geplanten Baukosten in Höhe von 13.200 € sind nun der
größte Teil verbaut und wir stehen kurz vor der Fertigstellung des
Gebäudes. Viele Menschen in Deutschland haben mit ihrer
selbstlosen Spende dazu beigetragen, das dieser Stand erreicht worden
ist. In Zeiten, wo wir von einer Flüchtlingswelle heimgesucht
werden, dessen Ursachen nicht zuletzt in unseren imperialen Ansichten
über die “Dritte Welt” und der daraus folgenden Handlungen
zu suchen sind, sind solche Ereignisse wie in Mto Wa Mbu oder in
Kilifi kleine Hoffnungsschimmer für eine bessere Zukunft. Die
Zukunft liegt nicht im Warten auf eine bessere Politik, sondern in
Ergreifen kleiner Möglichkeiten die Welt zu verändern, um Mahatma
Ghandi mal anders zu interpretieren.

Dieses
Ergebnis konnte nur möglich werden, weil der Verein in seiner
unmittelbaren Umgebung aktiv arbeitet und so Informationen aus erster
Quelle zur Verfügung stellt. Durch Vorträge zum Thema Afrika und
dem jährlich durchgeführten “Tag für Afrika” der von der
Arbeitsgemeinschaft der Schule gemeinsam vorbereitet wird, werden die
Grundlagen für eine erfolgreiche Schulpartnerschaft gelegt.

Das
diese Aussicht nicht nur ein Ausdruck der Hoffnung ist, belegen die
Ergebnisse, die solche Initiativen vorweisen können. Selbst der
Schulleiter hat sich noch einmal auf die Schulbank gesetzt, um seinen
Schülern ein besser Lehrer zu sein. In diesem Jahr verlassen die
ersten Kinder die Schule, seitdem diese Zusammenarbeit existiert und
damit in den Genuß der Unterstützung durch die Partnerschule in
Deutschland, dem Gymnasium Taunusstein, und dem Verein Jambo e. V.
gekommen sind. Neben dem Bau des Küchengebäudes wurden viele
materielle Spenden übergeben und ca. 30 Kinder unterstützt, damit
sie eine weiterführende Ausbildung antreten konnten. In diesem Jahr
kann ein Schüler ab Herbst ein Studium aufnehmen, da er alle
bisherigen Kurse und Prüfungen mit sehr guten Ergebnissen absolviert
hat. Er möchte Lehrer für Naturwissenschaften werden und dann sein
Wissen an andere Kinder weitergeben. Sechs weiteren Kindern kann
durch die Spenden aus Deutschland die fortführende Ausbildung auf
einer Secondary School ermöglicht werden. Ein Weg der für einen
gewöhnlichen Massai nur ein Traum darstellt, da seine Eltern die
Ausbildung nicht finanzieren könnten. Auch der Lebensweg von
Herrn Abdallah
Hassan Noah belegt
deutlich wie wichtig die Unterstützung solcher Vorhaben ist. Er hat
schon das Verputzen des Speiseraumes unterstützt und
gleichzeitig die Errichtung einer Bibliothek und der schon
errichteten Toilettenhäuschen mit organisiert. Viele kleine Projekte
können am Ende was Großes bewirken.

Doch
mit der Errichtung des Gebäudes ist das Vorhaben noch nicht
abgeschlossen. Es stehen noch der Einbau der Fenster und Türen,
einschließlich der notwendigen Vergitterungen und Möblierung aus,
die ca. 3000€ noch benötigen. Wer diese Vorhaben unterstützen
möchte, kann sich jederzeit an den Verein Jambo e. V., Verein zur
Förderung von Projektpatenschaften in Afrika, wenden, damit das
Gebäude umgehend seiner Bestimmung zugeführt werden kann.